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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 154

1912 - Breslau : Hirt
154 C. Länderkunde. Bodengestalt. Es sind zu unterscheiden! a) Italienisches Alpenland, b) Oderitalienisches Tiefland (Po-Ebene), c Apenninland. a) Italienisches Alpenland. Italien besitzt den Jnnenrand der Alpen, der namentlich im W steil nach dem Tieflande abstürzt. In den Ostalpen beschränkt sich Italiens Anteil fast ganz aus die Südlichen Kalkalpen. Die Schweiz und Österreich schieben sich mit dem Kanton Tessin und mit Tirol bis an den Südsaum der Alpeu in italienisches Gebiet hinein. In den Süd- rand der Alpen eingebettet liegen die wegen ihrer Schönheit berühmten ober- italienischen Seen (teils auch auf Schweizer und Tiroler Gebiet). Es find von W nach 0: Lago Maggiore, Luganer, Eomer und Gardasee. 87. Lombardische Fruchtebene bei Mailand. b) Das Oberitalicnische Tiefland oder die Po-Ebeue war ursprünglich eine Bucht des Adriatischen Meeres, ist aber durch Hebung des Landes und Anssülluug mit Siukstoffeu der Alpeu- und Apeumuflüsse allmählich zugeschüttet wordeu. Der Po ist schiffbar und fließt auf eine Strecke von 400 km zwischen hohen Dämmen. •— Nördlich vom Po, mit ihm durch Nebenarme verbunden, mündet die Etsch. Die Ebene ist uuter dem Einflüsse der Wärme und reicher Bewässerung von üppigster Fruchtbarkeit. Mit ihren Ulmen- und Pappelreiheu, zwischen denen der Wein rankt, ihren Ölbäumen und Obsthainen und den der Seiden- raupenzncht dienenden Maulbeerbäumen gleicht sie von fern einem Park. Unter den Bäumen gedeihen Mais und Weizen, an feuchten Stellen auch Reis. Auf fetten Wiesen wird Milchvieh gehalten. Deshalb ist das Land aufs dichteste besiedelt und der wichtigste Teil des Königreichs..

2. Für Präparandenanstalten - S. 130

1912 - Breslau : Hirt
130 C. Länderkunde, 7. Die Tauernbahn führt aus dem Tal der Gasteiner Ache durch einen Tunnel in das Drantal, von dort nach Trieft und Venedig. 8. Der Arlbergpaß verbindet Inn- und Rheinthal, die österreichischen Alpenländer mit dem Bodensee, Wien mit Zürich und Paris. § 204. Seen. Einen herrlichen Schmuck der Alpen bilden die Seen. Infolge ihrer tieferen Lage erfreuen sich die Ufer der südlichen Randseen eines milden Klimas und sind schon im ersten Frühjahr das Ziel der Natur- freunde. Die Seen sind Sammelbecken des Hochgebirgswassers, vor dessen Verheerungen sie das umliegende Land bewahren. Die eintretenden Flüsse setzen ihre Sinkstoffe in ihnen ab und füllen sie so von der Einmündnngs- stelle aus allmählich mit Neuland. Auch innerhalb des eigentlichen Ge- birges wird die Landschaft verschönert durch zahlreiche Seen, von denen die hochgelegenen den größten Teil des Jahres mit Eis bedeckt sind. Die in den mittleren Höhen gelegenen Seen sind von Wald umgeben und — wie der Königssee — oft in erhabene Umgebung eingebettet. Aufgabe. Suche die größeren Randseen der Alpen aus der Karte! § 205. Bevölkerung und Beschäftigung. Die Alpen sind infolge ihrer zahlreichen, tiefen und breiten Täler von allen Hochgebirgen am dichtesten bevölkert. Ihre Besiedlung ist außer durch die Höhenlage (s. § 203) bedingt durch die Neigungsverhältnisse der Talwände. Die größte Dichte findet sich am Rande und im Innern in den großen Längstälern. Die höchsten dauernd bewohnten Siedelungen liegen an der Getreidegrenze und über- steigen 2000 m. Die Beschäftigung der Alpenbewohner ist vornehmlich Viehzucht, denn zum Ackerbau eignen sich nur die Talsohlen und die tieser gelegenen Abhänge; zur Industrie fehlen die Steinkohlen, an Erzen ist nur der äußerste Osten des Gebirges reich. Die Armut der Hochgebirgs- täler drängte oft zur Auswanderung; doch ist neuerdings durch den Fremden- verkehr (im Sommer und Winter) einer dichteren Bevölkerung die Lebens- Möglichkeit geboten. Die gesunde Bergluft, das Leben im Freien, das Bergsteigen und die Jagd fördern Rüstigkeit und Frohsinn, Sangeslust und Selbstvertrauen. Gemeinsam ist allen Alpenbewohnern ein ausgeprägtes Heimatgefühl, Freiheits- und Vaterlandsliebe. Die Abgeschlossenheit vom Weltverkehr, die Gliederung in viele Tallandschaften hat in Sitte und Tracht manches Eigentümliche bewahrt. Das deutsche Alpenbauernhaus hat meist einen steinernen Unter- und einen hölzernen Oberbau. Flache, mit Steinen beschwerte Dächer springen weit über und schaffen Galerien, Veranden und Laubengänge. Die Wände zeigen häufig Malereien und Schnitzwerk. Die deutschen Dörfer bestehen aus zerstreut liegenden Einzelhösen, die italienischen ziehen sich oft an einer Straße hin und zeigen immer städtische Geschlossenheit. Sie entbehren meist der deutschen Sauberkeit, die Wände sind ohne besonderen Schmuck. Aufgaben. 1. An welchen Flüssen drangen die Deutschen, die Slawen, die Italiener, die Franzosen in die Alpen ein? 2. Erkläre die Notwendigkeit des Alpenstockes, der Nägelsohlen, des Lodenstosses!

3. Für Präparandenanstalten - S. 128

1912 - Breslau : Hirt
128 C. Länderkunde. § 200. Föhn, Lawinen. Der Föhn ist ein warmer Südwind, der vom Mittelmeer über die Alpen weht. Durch seine Trockenheit und seine oft orkanartige Stärke bringt er den Alpenbewohnern Gefahren: man löscht das Herdfeuer, um Brände zu verhüten. Der Schnee wird außerdem durch die Lawinen in die Tiefe geschafft. Der dabei erzeugte Windstoß reißt ans weite Strecken Gebäude und Wälder nieder; was von der Lawine über- deckt wird, ist vernichtet. Durch bauliche Anlagen s„Verbannng") und Be- Waldung sucht mau in bewohnbaren Tälern der Lawinengefahr vorzubeugen. 78. Zurückgegangener Gletscher im Pitztal (Tirol). Der von den Firnfeldern der Höhe herabfließende Gletscher ist, wie auch die übrigen Gletscher der Alpen, in den letzten Jahren sehr zurückgegangen. Die beim Abtauen liegengebliebenen Steine, das sogenannte Moränengeröll, kennzeichnen aus dem Talboden und an den Hängen die frühere Ausdehnung des lang- sam fließenden Eisstromes. $ 201. Die Alm. Von der Schneegrenze bis etwa 1800 m abwärts reichen die „Alpen" (b. h. Wiesen oder Matten), die in Tirol Almen (Alm) genannt werden. Sie sind mit einem dichten, blumenreichen Grasteppich bedeckt, der den Kuhherden der Sennen Nahrung bietet. Die Sennen be- wohnen die Alm vom Spätfrühling bis zum September; ihre Hütten be- stehen aus roh gezimmerten Balken, die flachen Dächer aus Holzfchiudeln, die mit Steinen belegt sind. (Warum?) Die Milchwirtschaft ans der Alm liefert den berühmten Schweizerkäse. In den steilen Wänden und Schroffen, die die Matten überragen, ist die Gemse zu Hanse, während der einst in den tieferen Gegenden weitverbreitete Steinbock infolge der unausgesetzten Jagd aus den Deutschen Alpen verschwunden ist.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 96

1908 - Halle a. S. : Schroedel
96 Europa. bewässerte Vorland ist durchschnittlich fruchtbar (Geschiebelehm), das Haupt gebiet des Schweizer Ackerbaues und Sitz einer bedeutenden Gewerbetä'tigkeit, deshalb findet man hier die größere Dichte der Bevölkerung und die Groß- städte. Der Schweizer Iura. Dieses nach No. streichende Kalkgebirge erhebt sich schrvss und steil aus der Ebene und besteht aus schmalen, langgestreckten Ketten, Gebirgssalten, daher „Faltenjura", dessen Berge sich in einzelnen Gipseln über Schneekoppenhöhe erheben. Es ist als Kalkgebirge wasserarm und wenig fruchtbar. Die Bewässerung ist bei der großen Menge der Niederschläge und bei dem Schnee- und Gletscherreichtum der Gebirge sehr reichhaltig. Der größte Teil der Flüsse gehört zum Stromgebiet des Rheins, der Sw. des Landes zu dem der Rhone. Das der Donau ist durch den Inn, das des Po durch den Tessin vertreten. Nenne das wichtigste Quellgebiet des Schweizerlandes! Beschreibe nach der Karte den Laus der Flüsse! Nenne wichtige Längs- und Quertäler in den Schweizer Alpen! Nenne die bedeutendsten Alpenseen am Nord- und Südsuße der Alpen und gib an, von welchen Flüssen sie durchströmt werden! Der Rhein entspringt als Vorderrhein am St. Gotthard und fließt in einem großen Längstale zunächst nach 0. Vom Rheinwaldgletscher geht ihm der Hinterrhein zu, der sich durch die schaurige Schlucht der Via mala einen Weg nach X. gebahnt hat. Von Chur ab wendet sich der Fluß in einem Quertal n. dem Bodensee zu, der 400 in hoch liegt. Der Bodensee ist mit seinem grünen Wasser das Läuterungsbecken des Rheins, der als klare Wasserader bei Konstanz den See verläßt, den Untersee durchfließt und beim Durchbruch durch den Jura den prächtigen, mit den Stromschnellen oberhalb 26 m hohen Wasserfall bei Schafshausen bildet. Auf der Grenze von ^-üddeutschland und der Schweiz fließt der Strom w. bis Basel, wo sein Oberlauf endigt. — Der größte Nebenfluß ist die Aar, der Hauptfluß der Schweizer Hochfläche. Sie'sammelt die Bergbäche des Alpen- und Juragebiets, vereinigt sich mit dem Abfluß des Neuenbürg« Sees, mit Reuß und Limmat und mündet in den Rhein. Das obere Reußtal vom St. Gotthard bis zum vielzackigen Vierwaldstätter See ist ein wildschönes Alpenquertal*). Im Klima treten infolge der bedeutenden Höhenunterschiede sehr große Gegensätze auf. Auf der Hochfläche ist es trotz ihrer südlichen Lage kälter als in Mitteldeutschland. Milder ist es in den sonnigen Tälern, am Bodensee und Genfer See und besonders im Kanton Tessin, wo völlig italienische Luft herrscht. Die reine Gebirgsluft ist der Gesundheit zuträglich. An Niederschlägen ist die Schweiz als Alpenland reich. In den nördlichen Quertälern der Schweizer Alpen weht vorzugsweise im Winter zuweilen der Föhn, der sich durch Trockenheit und hohe Luft wärme auszeichnet. Er kommt vom Hauptkamm der Alpen herunter, wo er als ein feuchter, kühler Wind auftritt. Beim Herabsinken verdichtet und erwärmt sich die Luft und wird dabei sehr trocken. Der Föhn ist also ein F a l l w i n d , bei dem die Luft durch ein Tiefdruckgebiet im Nw. Europas über den Alpenkamm gesogen wird. 2. Die Bewohner sind überwiegend, fast zu 3/4 deutscher Ab- stammung. Fast das ganze Rheingebiet und das obere Rhonetal ist von Deutschen bevölkert. In den w. Kantonen ist die Bevölkerung französisch, im Kanton Tessin italienisch und in Graubünden in einigen Tälern rätisch. Über die Hälfte der Bewohner ist evangelisch. In dem wald- und felsenreichen Gebirge wohnen nur 15—22 Menschen auf 1 qkm, in *) Vergl. Schillers „Berglied" und „Wilhelm Tell" V, 2.

5. Teil 2 - S. 118

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. und Handelshafen, bedeutende Handelsstadt. Universität. Berühmtes Museum mit den Bildhauerarbeiten Thorwaldsens; stark befestigt. — Korsör, Überfahrtshasen nach Kiel. — Aarhus, der einzige be- deutende Handelsplatz auf dem Festlande, 52000 Einw. Zu Dänemark gehören: s) Die zwischen Schweden und Pommern gelegene Insel Born- Holm mit ihren steilen Kreidefelsen. d) Die n. von Schottland gelegenen Färöer ( = Schafinseln), deren Bevölkerung unter Stürmen und viel Niederschlägen zu leiden hat. Außer Schafzucht wird Fische und Vögelfang (Eidergänse) ge- trieben. c) Die im Nw. des Atlantischen Ozeans gelegene Insel Island (= Eisland). Diese nächst Großbritannien größte Insel Europas ist ganz gebirgig, von gewaltigen Gletschern und Schneefeldern bedeckt, nur an der S.-Küste zugänglich. Die Hauptmasse der Gebirge ist vulkanisch; der größte Vulkan ist der Hekla. Merkwürdig sind die heißen Spring- quellen, Geysir genannt, welche zu Zeiten bis zu 70 m ihr Wasser in die Lüfte schleudern. Die Strenge des Klimas und die Rauheit des Landes überhaupt bewirkt, daß nur 80000 Menschen meist in zerstreuten Höfen oder nahe der Küste wohnen; sie nähren sich von Schafzucht und Fischfang. Das Isländische Moos kommt zur Ausfuhr aus dem einzigen Hafen Reikjavik, 4000 Einw, der im Sommer Dampferverbindung mit Kopenhagen hat. Mitteleuropa. 8 52. Die Alpen. jl. Lage und Ausdehnung. Die Alpen, das europäische Hauptgebirge, berühren mit ihrem Sw.-Ende den Golf von Genua, im O. erreichen sie einerseits die Donau bei Wien, andererseits nähern sie sich dem N.-Ende des Adriatischen Meeres. Sie ähneln in ihrer Flächen- ausdehnung einem Füllhorn, dessen Öffnung nach der Ungarischen Tief- ebene, dessen ausgebogene Seite nach Frankreich und Deutschland, dessen eingebogene Seite nach Italien gewendet ist. Im allgemeinen nimmt die Höhe der Alpen nach O. ab, dagegen die Breite und Gespaltenheit zu. Die Länge des Gebirges beträgt über 1000 km, die von ihm bedeckte Fläche 220000 qkm; die Breite wechselt zwischen 120 und 220 km.

6. Teil 2 - S. 123

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 52. Die Alpen. 123 Die bedeutendsten Teile der s. Kalkalpen sind die Bergamasker und Adamello-Alpen, letztere ganz aus vulkanischem Gestein, mit den prächtigen oberitalienischen Seen, dem Jseo- und Gardasee, an dessen geschützten Ufern Südfrüchte gedeihen (Riva); ö. des seit alten Zeiten für den Verkehr wichtigen Etschtales (Trient) die Südtiroler Dolomiten, deren wunderbar rötliche, oft sehr schroffe Felswände das Auge entzücken, dann die Carnischen und Julischen Alpen mit dem Triglav, der bei 2900 m Höhe die letzte größere Spitze hier im So. ist. Die Kar st Hochfläche, in deren Kalkgestein die Flüsse oft verschwinden und in unterirdischen Höhlen weiterfließen, und deren Tropfsteingrotten (bei Adelsberg) viele besuchen, endigt in der Halb- insel Jstrien am Adriatischen Meer. Die Entwässerung dieser Alpen erfolgt nach O. in die Donau durch die Drau mit der Mur und die Save. 6. Klima. Das Klima der Alpen ist der Höhenlage der einzelnen Gebiete entsprechend, die Temperatur nimmt bei durchschnittlich 150 m Steigung um 10 C ab. Die nach S. offenen Flußtäler haben mildere Winter und warme Sommer. Auch die Flußtäler und Ufer der Seen, z. B. des Genfer Sees, sind milder. Die Niederschlagsmengen sind überall reichlich. Durch seine Höhe bildet das Gebirge eine scharfe Grenze zwischen den mitteleuropäischen Laub- und Nadelwäldern und den immergrünen Gewächsen Südeuropas. 7. Kultur. Ackerbau wird bis 1500 m Höhe getrieben, dann beginnt die Waldregion, welche bei 2000 m in die der im Sommer mit saftigen Kräutern bedeckten Matten übergeht. Diese ermöglichen eine ausgedehnte Rindviehzucht. Mit 2500 m beginnt die Region des ewigen Schnees. Alpenhasen, Gemsen und Steinböcke, das Schnee- Huhn, der Steinadler und Lämmergeier beleben die Berge, an deren Abhängen die Alpenrosen blühen. 8. Bevölkerung. Die Alpen sind als Gebirge außerordentlich dicht bevölkert. Von der keltischen Urbevölkerung sind die Rhäto- Romanen in Graubünden als Nachkommen übrig geblieben; im S. und ganzen Sw. wohnen Romanen, Italiener und Franzosen, im O. Slawen, im ganzen übrigen Gebiet, also überwiegend, Germanen. Alle Bewohner haben in dem steten Kampf mit der Nawr sich zu kühnen, aber mit ruhiger Überlegung handelnden Menschen heran- gebildet, die im Verkehr sich eine gewisse harmlose Offenheit bewahrt haben. Bei der Abgeschlossenheit ihrer Heimat haben sich viele alte Sitten und Gebräuche erhalten.

7. Für Seminare - S. 96

1912 - Breslau : Hirt
96 A. Allgemeine Erdkunde. — V. Die Lufthülle der Erde. Auf dieselbe Ursache, wie der Wechsel der Monsune, ist der tägliche Wechsel von Land- und Seewind, der sich fast an allen Küsten bemerkbar macht, zurückzuführen. In den Vormittagsstunden steigen infolge stärkerer Erwärmung des Landes über diesem die Luftsäulen zu größerer Höhe als über dem kühleren Meere an. Daher bil- det sich ein barometrisches Minimum, das eine Strömung vom Meere zum Lande, eiuen Seewind, verursacht. Gegen Abend haben sich die Druck- unterschiede ausgeglichen. Nun aber kühlt das Land sich schneller als das Wasser ab, und es entsteht daher in der Nacht in den unteren Schichten ein Landwind (Fig. 63). f) Luftaustausch zwischen Ge- bieten verschiedener Höhenlage. Ver- schiedenen Temperatur- und Druck- Verhältnissen zwischen höher und tiefer gelegenen Gebieten verdanken die Berg- und Talwinde und die Fallwinde ihren Ursprung. 1. Berg- und Talwinde. Wenn am Tage die Luft über der Talsohle erwärmt wird, so dehnt sie sich nach oben aus. Dadurch entsteht ein Ge- fälle nach dem Berghang, das noch dadurch vermehrt wird, daß auch dort die Luft eine Erwärmung erfährt, empor- steigt und so einen ansaugenden Raum verursacht (Wind zu Berg). Umgekehrt ziehen sich beim Sinken der Temperatur nachts die einzelnen Luftsäulen zu- sammen; infolgedessen wird ein Gefälle gegen die Ebene erzeugt (Wind zu Tal). 2. Fall winde. Die Fallwinde strömen über ein höher gelegenes Land in ein Gebiet niedrigerer Höhenlage und zugleich niederen Drucks. Beim Übersteigen des im Wege liegenden Gebirges oder Hochlandes regnen sie sich an der Luv-(Wiud-)seite ab, kommen an der andern, der im Wind- und Regenschatten gelegenen Leeseite als trockene Winde an und werden beim Hinabsteigen in tiefere Schichten stark zusammengepreßt, daher erwärmt. Der bekannteste Fallwind ist der Föhn, der besonders im mittleren Teile der Alpen häufig ist, aber auch in andern Gebirgen vielfach beobachtet wird. Er steigt vom Mittelmeer über die Alpen, sobald zwischen dem Golf von Biseäya und Nordschottland ein bedeutendes Luftdruckminimum lagert. Dieses saugt aus den nach N geöffneten Tälern der Alpen die Luftmasfen an, wodurch Ersatz- ströme von der Südseite der Alpen her verursacht werden, die als trockene, warme und darum schueesresfende Winde auf der Nordseite erscheinend — 1 Ein Haupteinfallstor des Föhns ist die Brennerstraße. Das Klima von Innsbruck wird durch ihn wesentlich gemildert.

8. Für Seminare - S. 128

1912 - Breslau : Hirt
128 B. Länderkunde. — I. Asien. an Verkehrsstraßen und schiffbaren Flüssen; der türkische Besitz wird außerdem noch häufig von räuberischen Kurden ^ heimgesucht. Der russische Teil (im N) ist besser regiert. Trapezünt oder Tirabzöu (100) ist der bedeutendste politische Hafen sür die europäische Einsuhr nach Armenien. An der wichtigen, von Trapezünt nach Täbris führenden Karawanenstraße liegt auf hohem Felskegel mit starken Festungswerken die Handelsstadt Erserüm (120). Die einzige Großstadt entstand in Persisch- Armenien, Täbris (200), ein durch seine Basare wichtiger Markt, der jedoch infolge der russischen Dampfschiffahrt auf dem Kaspischen See zurückgeht. 3. Baukasten. § 101. a) Bodenbeschasfenheit und Bewässerung. Kaukasien umfaßt den Kau- kafus mit seinem südlichen und nördlichen Vorlande. Der Kaukasus, ein gewaltiges Kettengebirge von 1500 km Länge, höher als die Alpen, erstreckt sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere in der Richtung nach 080. Er liegt in gleicher geographischer Breite wie die Pyrenäen, mit denen er auch sonst viel Ähnlichkeit hat. Der höchste der zahlreichen Gipfel, der von Glet- fchern umpanzerte erloschene Vulkan Elbrus, überragt den Montblanc noch um 800 rn. — Der Kaukasus entstammt wie die Alpen der jüngeren Erd- zeit. Trotz vieler Quertäler mangeln ihm bequeme Pässe. Der am tiefsten eingeschärfte Paß, über den von Wladikawkäs die zu einer Kunststraße umgewandelte Grusinische Heerstraße nach Tislis führt, liegt fast 2400 w hoch (doppelte Höhe des Brennerpasses). So bildet das Gebirge eine geschlossene Mauer, eine Völkerscheide. •— Das meist bergige Vorland im 8 zu beiden Seiten des Kuraslusses, Transkankasien, ist eine große Grabensenkung, die zum Schwarzen und zum Kaspischen Meere entwässert. Auch das ganz flache nördliche Vorland bis zur Manytfchniedernng, Ziskankasien genannt, sendet seine Wasseradern nach entgegengesetzten Richtungen. b) Klima und Erwerbsleben. Transkankasien wird gegen die rauhen Nord- und Ostwinde durch die Gebirgsmaner des Kaukasus geschützt und erfreut sich deshalb eines milden Klimas. Der fruchtbare Boden empfängt in der Nähe des Schwarzen Meeres die reichlichsten Niederschläge. Daher gelangt hier die Pflanzenwelt zu üppigster Entfaltung. Getreide und Süd- früchte, Wein2, Obst- und Maulbeerbäume finden das beste Gedeihen. Im 0, an der unteren Knra, wird das Land zur Steppe. An Mineralsch ätzen liefert Transkankasien Steinsalz, Manganerzkupfer4 und Naphtha, aus dem durch Reinigung Petroleum gewonnen wird. Berühmt sind die reichen Naphtha- quellen und -werke bei Baku (225, Bild 75), auf der in den Kaspischen See vorspringenden Halbinsel Apscheron, die der Weltproduktion liefern (die Ver- einigten Staaten f). — Der Kaukasus ragt mit seinen gletscherbedeckten 1 So heißen die nomadisierenden Bewohner der Hochflächen und des südlichen Gebirgs- randes. Sie sind Todfeinde der Armenier. 2 Der Weinstock wächst hier wild. 3 Ein Braunstein, der von der europäischen und amerikanischen Stahlindustrie sehr ge- schätzt wird. — 4 Die Firma Siemens besitzt in Transkaukasien große Kupferwerke.

9. Für Seminare - S. 276

1912 - Breslau : Hirt
276 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Mit der Höhe nimmt die Wärme, und zwar durchschnittlich auf 100 m um 0,6° ab (§ 64). In 1000 m Höhe beträgt die mittlere Jahreswärme + 5 bis 6°, in 2000 m annähernd 0°. Da nun große Teile des Alpengebietes höher als 1000 m liegen, so erscheint dieses in seiner Hauptausdehnung als „eine Kälteinsel mit den Klimaeigenschaften polnaher Gebiete inmitten wärmerer Landschaften, deren Vorzüge nur den tieferen Tälern und den Vorhöhen zugute kommen". Kli- matisch besonders begünstigt sind die nach 8 geöffneten, gegen die Nordwinde durch den hohen Gebirgswall geschützten Täler am Südfuße der Alpen, wo in der sommerlichen Sonnenwärme die Weintraube zu füßer Saftfülle reift, Kastanien-, Maulbeer-, Mandel- und Feigenbäume zwischen prächtigen Maisfeldern gedeihen. Im allgemeinen hat der westliche Alpenteil ein mehr ozeanisches, der O ein mehr kontinentales Klima. Aber nicht immer und nicht überall sind die Täler wärmer als die Höhen. Wo die Erhebungen dem Einflüsse starker, direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, herrscht an klaren Wintertagen eine sommerliche Wärme. Daher sind Davös und St. Moritz berühmte Kurorte, namentlich für Lungenkranke, geworden. Auch örtliche Verhältnisse ändern das der Höhenlage einer bestimmten Gegend ent- sprechende Klima manchmal stark ab, und die Lage am Nord- oder Südabhang eines Tales, an der Schatten- oder Sonnenseite eines Gipfels, an geschützter oder nicht geschützter Stelle verursacht oft große Temperaturunterschiede in unmittelbar be- nachbarten Gebieten. Da kühle Luft weniger Waffer in Gasform zu halten vermag als warme, so nehmen die Niederschläge mit der Wärmeabnahme, also nach oben an Menge zu, allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhengrenze (2000 m; § 71). Während die meisten Gebirge eine feuchte und eine trockne Seite aufweisen, empfangen bei den Alpen beide Seiten fast gleichmäßig reichliche Niederschläge; denn die vor- herrschende Richtung der Alpen stimmt mit der Richtung der von Ozean und Mittelmeer kommenden südwestlichen und westlichen Regenwinde ziemlich überein. Am Nordrande der Alpen steigt die Regenhöhe jährlich auf durchschnittlich 100 bis 120 cm, in manchen Gebieten des Innern auf 200 cm. Die größten Nieder- schlagsmengen •— 250 cm und darüber — fallen im Tale des Tagliamento und in den Bergen Krains. Reichliche Benetznng empfangen die den Regenwinden ge- öffneten Täler. Die im Regenfchatten hoher Berge liegenden Längsfurchen sind dagegen verhältnismäßig trocken, so das obere Rhönetal, das Engadin und das mittlere Jnntal (60 bis 70cm). Da diese Täler infolge ihrer geschützten Lage auch eine verhältnismäßig hohe Sommertemperatur haben, so steigen in ihnen die Höhen- grenzen der Kulturpflanzen und Bäume beträchtlicher empor als sonst in den Alpen. Was den jährlichen Gang des Regenfalls angeht, so empfängt der größte Teil der Alpen gleichmäßig über das ganze Jahr verteilte Niederschläge; nur die Süd- seite des Gebirges steht uuter der Herrschaft vorwaltender Frühlings- und Herbst- regen. Ein wichtiges klimatisches Element bildet in den nördlichen Alpentälern eine örtliche Luftströmung, der „Föhn". (S. § 70.) Als warmer und trockener Wind- bringt er gewaltige Schneemassen in kürzester Zeit zum Abschmelzen oder löst solche als Lawinen (Bild 166); deshalb wird er im Vorfrühling als Vorbote des Lenzes mit Freuden begrüßt. Ebenso verleiht er den zu seinem Bereich gehörenden Gegenden, die durchweg 20 bis 40 Föhntage im Jahre zählen, infolge der durch ihn herbei- geführten Temperaturerhöhung — oft 15° im Tage — günstigere Bedingungen für die Bodenkultur und die Vegetation. So ermöglicht er in Innsbruck den Anbau

10. Für Seminare - S. 278

1912 - Breslau : Hirt
278 B. Länderkunde, — Vi. Europa. von Mais. Aber der Föhn richtet manchmal auch große Verheerungen an, indem er Hochwasser verursacht, Bäume knickt, Felsblöcke löst, Häuser und Ställe abdeckt oder schreckliche Stürme aus den Seen entfesselt. Das Hauptgebiet des Föhns ist die Schweiz. Inden höheren und daher kälteren Regionen deshochgebirges erfolgen die Nieder- schlüge im Winter wie im Sommer fast nur in der Form von Schnee. Die Schnee- grenze liegt an den Rändern der Alpen tiefer als im Innern. In den Nördlichen Kalkalpen rückt sie bis zu 2500 in, im 8 bis zu 2700 m abwärts, in den Zentral- alpen dagegen liegt sie in einer Höhe von 3000 m und mehr. Das Hochgebirge wird eines Teiles seiner Schneelast — außer durch den Föhn — durch Gletscher und Lawinen entledigt. Gegenüber dem Umfang der diluvialen Bergletscherung (etwa 170 000 qkm) ist die Gesamtfläche der heutigen Alpengletscher, die zum Teil bis 1000 m tief hinabreichen, fehr gering (3600 bis 4000 qkrn). Sie erreichen ihre größte Ausdehnung im W (Aletfchgletfcher 24 km lang, 129 qkrn groß); unter dem Einflüsse des kontinentalen Klimas mit geringeren Niederschlägen nehmen sie nach 0 an Zahl und Flüchengröße ab. d) Gewässer. Die Alpen mit ihren reichen Niederschlägen, ihren Gletschern und Firnmeeren sind die unerschöpflichen Nährquellen zahlreicher Bäche und Flüsse, die den Niederungen des Gebirges, aber auch ferneren Gebieten Leben und Frucht- barkeit spenden. Die Alpengewässer haben ein starkes Gefälle, daher einen reißen- den Lanf und an den Talstufen rauschende Wasserfälle (Handeckfall, Staubbach- fall im Lauterbruunental). In der Wasserführung zeigen sie viel geringere Schwankungen als die Mittelgebirgsslüsse, die im Sommer häufig uuter Wasser- mangel zu leiden haben; denn die großen natürlichen Wassersammelbecken der Firnfelder und Gletscher liefern namentlich im Sommer viel Schmelzwasser und sorgen daher für andauernden Zufluß. Bei sehr heftigen Regengüssen oder plötzlich eintretender, starker Schneeschmelze werden die Alpengewässer überraschend schnell zu wütenden Bergströmen, die mit dickschlammigem Wasser Steingeröll, Felsblöcke und entwurzelte Bäume in die Tiefe wälzen. Wenn Regen oder Schmelzwasser die Schutthalden und steilen Gehänge so durchtränken, daß alles lockere Material ins Gleiten kommt, dann ergießen sich mächtige Schutt- und Schlammströme (Muren oder Lahnen [Bild 26]) in die Täler und richten dort oft große Verheerungen an. Das Wasser der Alpen sammelt sich teilweise in zahlreichen Seen. Die nach mehreren Tausenden zählenden, meist tiefgrünen Hochgebirgsseen, die „Augen der Alpen", sind bei verhältnismäßig bedeutender Tiefe durchweg von geringer Größe. Beträchtlichen Umfang weifen dagegen die kristallklaren Gebirgsrand- seen auf, in denen die schnttbeladenen Gebirgsflüsse beim Eintritt ihre Sinkstoffe absetzen. Indem ein seitlich einmündender Fluß seinen Schnttkegel immer weiter in den See hinein und bis zum gegenüberliegenden Ufer vorschob, wurden manche Wasserflächen in zwei Becken zerlegt (Thuner und Brienzer See). Der größte Alpensee ist der Genfer See (580 qkm), der tiefste der Comer See (400 m). Der Bodensee hat eine Flächengröße von 540, der Gardasee von fast 400, der Lago Maggiore von rund 200 qkm. Über den Ursprung der Alpenseen s. § 47, 192. e) Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Höhe nimmt die Wärme und damit die Gunst der Lebensbedingungen für die Organismen ab. Daher entsprechen den verschiedenen Höhenstufen der Alpen verschiedene Vegetationsgürtel (Buntbild), deren Grenzen aber ganz unregelmäßig, ja sprunghaft verlaufen, da sie je nach Bodenbeschaffenheit, Lage zur Sonne, Niederschlagsreichtnm bald auf-,
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